Geomagnetische Observatorium auf dem Telegrafenberg
Absoluthaus Innenansicht
Adolf Schmidt-Gedenkbüste in Niemegk
Spulenhaus Detail
Bandaufhängung der Feldwaage
Schmidtscher Theodolit
Feldwaage nach Fanselau
Observatoriumsgelände in Niemegk
G. Fanselau mit Frau Ilse beim Fasching 1960
 
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Vom Problem zum Projekt - eine Skizze

Nach der Auflösung des Zentralinstituts für Physik der Erde (ZIPE) gegen Ende des Jahres 1991 wurde das vorhandene Schriftgut vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv (BLHA) übernommen. Infolge der kurzfristigen Übernahme war es den mit der Abwicklung beauftragten Mitarbeitern des ZIPE nicht möglich, für die übergebenen Unterlagen Nachweise zu erstellen. Unter dem Gesamtbestand des ZIPE von ca. 145 laufende Meter (lfm) befanden sich auch ca. 5,4 lfm wissenschaftlicher Nachlass von Prof. Dr. Fanselau, dem früheren Direktor des damaligen Geomagnetischen Instituts der Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

Im Rahmen eines Praktikums wurde diese, als Teilbestand geltende, Überlieferung aus der Dienstregistratur Fanselaus archivarisch bearbeitet und ein Findhilfsmittel nach einem Ordnungsmodell in Form einer Datenbank erstellt, so dass Interessierte gezielt im Archiv die Originalunterlagen studieren können. Neben Briefwechseln, Vorlesungs- und Vortragsunterlagen, Manuskripten, und Ideenskizzen sind zahlreiche unter seiner Leitung angefertigte Arbeiten von Schülern und Mitarbeitern Fanselaus überliefert, die anderweitig nicht mehr vorhanden oder zugänglich sein dürften. Ziel aller beteiligten Einrichtungen

- Brandenburgisches Landeshauptarchiv
- Bibliothek der Deutschen Geologischen Gesellschaft
- Fachhochschule Potsdam
- Arbeitskreis Geschichte der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft

war es, den Bestand für die Geowissenschaften in inhaltlich und thematisch gegliederter Form nutzbar zu machen. Auf diese Weise lassen sich Entwicklungen speziell in Fanselaus Hauptarbeitsgebiet Geomagnetismus verfolgen und der außerordentliche Ideenreichtum von Jahrzehnten, der seinen Niederschlag in den Archivunterlagen gefunden hat, erschließen. Dadurch werden hochaktuelle Materialien für die heutige Forschung geöffnet.

Naturgemäß war und ist es jedem Wissenschaftler nur vergönnt, einen gewissen Teil seiner Ideen und Konzepte bis zur Publikationsreife zu verfolgen. Zum anderen lässt die wissenschaftliche Entwicklung oft nach Jahren Ergebnisse, Ideen und Theorien in einem ganz anderen Licht erscheinen, so dass es sich lohnt, dem aus einem aktuellen Blickwinkel nachzugehen. Angesichts der raschen Entwicklung der Messgenauigkeit geophysikalischer Geräte sind Fanselaus Arbeiten zur Genauigkeitstheorie von besonderer Bedeutung, da sie Zugang zu in den Messdaten sichtbaren Erscheinungen verschaffen können, die zuvor nur als Mittelwerte enthalten waren - einem in der Physik der Erde typischen Phänomen.

Am Beispiel Fanselau wird erkennbar, wie wichtig das Sichten und Erschließen wissenschaftlicher Nachlässe ist. Mit dieser Aufarbeitung soll ein zeitgemäßer Zugang zu den Unterlagen ermöglicht werden.